Zwischen Schadstoff­sanierung, Gefahren­abwehr und Denkmalschutz

„Wir haben jetzt hier eine Reinheit, die haben Sie vermutlich nicht einmal in ihrem Wohnzimmer.“

Die Völklinger Hütte steht für Pioniergeist, für die Blütezeit der Eisenerzeugung. Das Eisenwerk wurde 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt mit dem Ziel, das imposante Industriedenkmal in seiner Gesamtheit zu erhalten, den Glanz von damals für die nächsten Generationen authentisch zu konservieren. Ein Museum der besonderen Art mit einer besonderen technischen Geschichte. Ende März vergangenen Jahres kam ein weiterer wichtiger Mosaikstein hinzu, als ein Ensemble von drei Trockengasreinigungsanlagen schadstoffsaniert übergeben werden konnte.

Die ersten Führungen finden ein paar Monate später mit Fachleuten und Medienvertretern statt. In einem Beitrag des Saarländischen Rundfunks zieht Professor Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor der Völklinger Hütte, eine so nicht vorhersehbare Bilanz: „Durch die perfekte Art der Reinigung ist es jetzt möglich, dass Menschen hier reinkönnen.“ Genau sechs Monate und 15 Tage hatte Kluge mit Lobbe als ARGE-Partner ab Mitte September 2014 für die Umsetzung benötigt. Es war eine – von vielen Fachleuten übrigens nicht für möglich gehaltene – hundertprozentige Punktlandung beim Timing wie bei der technischen Ausführung. Andreas Timm, Leiter der Denkmalabteilung, bestätigte diese Ergebnis einer anderen Gruppe von Besuchern mit diesen Worten: „Wir haben jetzt hier eine Reinheit, die haben Sie vermutlich nicht einmal in ihrem Wohnzimmer.“

Team Völklinger Hütte

In der Kombination unterschiedlichster Aufgaben ist dieses Projekt einmalig. Bei den Gutachtern und den Verantwortlichen der Völklinger Hütte sprechen sie unspektakulär von „Multikomponentensanierung“.

Dahinter verborgen ein komplexes Anforderungsprofil, das sich zwischen klassischer Schadstoffsanierung, Gefahrenabwehr und Denkmalschutz bewegt. Höchste Anforderungen an Schwarz-Weiß-Trennung, Arbeitssicherheit, Baustellenlogistik und Personalplanung. Dementsprechend auch die Hardware. Gerüste, Schleusen, Unterdrucktürme, Containerdörfer, eigene Stromversorgung, digitale 24/7-Baustellenüberwachung, geschlossene Dekontaminationsstation für geborgenes Inventar. Denn die drei Anlagen werden nicht nacheinander saniert, sondern parallel. Drei Bauleiter, fünf Vorarbeiter und 80 weitere Einsatzkräfte sind an sechs Tagen der Woche vor Ort. Neue Fragestellungen eröffnen sich täglich. Das Projekt hat so manche Tücke im Detail. Aber für jede Fragestellung, die sich auftut, gibt es eine fachgerechte Lösung.

Bild von links: Andreas Timm (Völklinger Hütte, Leiter der Denkmalbauabteilung), Christoph Hohlweck (Geschäftsführer Kluge Sanierung) und Manfred Feetzki (Völklinger Hütte, stellv. Leiter der Denkmalbauabteilung, Bauleiter) freuen sich über den erfolgreichen Abschluss des Sanierungsprojektes.

Arbeiten im Schweiße des Angesichts. „Hart an der Grenze“, beschreibt es Martin Boeckh, Chefredakteur des Entsorga-Magazins, in seiner Industriereportage. Einen Tag lang begleitet er im November 2014 eine Gruppe von Schadstoffsanierern in der TGR II auf Schritt und Tritt, hautnah von der Untertischebene hinauf bis unters Dach. Er erlebt die Enge, spürt selbst die körperliche Anstrengung, ist beeindruckt, fasziniert, mit welcher Sorgfalt sie unter schwierigsten Bedingungen ihre Arbeit erledigen. In der Luft tanzen Asbest- und KMF-Fasern, Gichtstäube, Schwermetallrückstände. Diese Umgebung stuft Boeckh für sich als „extrem belastend“ ein. Jetzt – nach seinem Besuch – kann er jede Schutzmaßnahme nur allzu gut verstehen.

Aufbereitung von rund 100.000 Tonnen Boden mit mobiler Technik

Die Mengenbilanz (siehe Info Kasten) spricht für sich, für die Notwendigkeit einer umfangreichen Sanierung, für die Investition von rund 11 Millionen Euro in den Erhalt der drei Reinigungsanlagen. Damit die Völklinger Hütte UNESCO-Weltkulturerbe bleibt.
Die Völklinger Hütte steht für Pioniergeist, für die Blütezeit der Eisenerzeugung. Das Eisenwerk wurde 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt mit dem Ziel, das imposante Industriedenkmal in seiner Gesamtheit zu erhalten, den Glanz von damals für die nächsten Generationen authentisch zu konservieren. Ein Museum der besonderen Art mit einer besonderen technischen Geschichte. Ende März vergangenen Jahres kam ein weiterer wichtiger Mosaikstein hinzu, als ein Ensemble von drei Trockengasreinigungsanlagen schadstoffsaniert übergeben werden konnte.

Mengen sprechen Bände:

Einer von insgesamt 21 Kammerfilterblöcken vor und nach der Sanierung. Schadstoffe entfernt, in jeder Hinsicht museumswürdig.

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