Zurück in den Kreislauf

Durch Recycling zum Rohstoff

„Aus Abfällen wird Rohstoff“, so formuliert das Umweltministerium NRW. Gemeint ist das Sammeln, Sortieren und Wiederaufbereiten von Plastikmüll. Das politische Ziel Deutschlands und auch Europas umfasst, dass erheblich mehr Rezyklate in der Produktion neuer Kunststoffprodukte eingesetzt werden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Qualität des wiederaufbereiteten Kunststoffes aus Abfällen war in der Vergangenheit häufig minderwertig. Doch dies hat sich entscheidend verändert. Das Lobbe-Tochterunternehmen FVH Folienveredelung Hamburg stellt aus LDPE-Folien und Mischkunststoffen Typengranulate her, deren Produkte sich sogar mit dem Gütesiegel Blauer Engel auszeichnen dürfen. Die Herstellung ist jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Kunststoffe, die in der Entsorgungskette zu einer Wiederverwertung gelangen, sind nicht nur vermischt, sondern auch verschmutzt. Und dabei bilden die privaten Kunststoffabfälle aus den Leichtverpackungen (LVP) ohnehin nur einen kleineren Anteil ab. Der weitaus größere Anteil der Kunststoffabfälle stammt aus dem gewerblichen Bereich, beispielsweise der Automobilindustrie.

Recycling mit Qualität

Die direkte Wiederverwertung von Kunststoffen aus LVP für neue Produkte funktioniert nur dann in einem qualitativ akzeptablen Maß, wenn die Kunststoffe möglichst sortenrein getrennt sind. Das gewährleisten Wertstoffsortieranlagen. Lobbe betreibt zwei moderne Sortieranlagen für Leichtverpackungen in Deutschland an den Standorten Iserlohn und, gemeinsam mit der Firma Meinhardt, in Gernsheim mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von insgesamt fast 250.000 Tonnen. Ein hoher Aufwand für eine Verpackung, die durchschnittlich nur 15 Minuten benutzt wird. „Noch immer stellen uns Fehlwürfe wie Windeln, Multilayerverpackungen, deren hauchdünne Schichten kaum voneinander getrennt werden können, schwarze Verpackungen oder Verbundverpackungen unterschiedlicher Materialien, die von den Trennaggregaten nicht erkannt werden können, vor große Herausforderungen“, sagt Michael Wieczorek, Geschäftsführer Lobbe Entsorgung West GmbH & Co KG.

Die Investitionskosten für eine hochmoderne Fahrzeugflotte für die Abfallsammlung, die Personalkosten und die hochtechnisierten Sortieranlagen sowie das anschließende Reinigungs- und Einschmelzverfahren sind hoch. Die FVH gilt als Spezialist für das Recycling von verschmutzten und vermischten Kunststofffolien sowie Mischkunststoffen und stellt hochwertige Typgranulate aus Polyethylen niedriger Dichte für die kunststoffverarbeitende Industrie her. Der Einsatz von Rezyklaten in Produkten soll, so die Polyolefin Circular Economy-Plattform, bis 2025 auf 10 Millionen Tonnen gesteigert werden. Mit innovativen Verfahren zur Wäsche, Trennung und Trocknung erzeugt die FVH Rohstoffqualitäten, die weit über das bisher bekannte Maß hinausgehen. Produkte aus diesen Granulaten dürfen sich mit dem Umweltsiegel Blauer Engel auszeichnen. Damit erschließen sich Verwertungsmöglichkeiten für Kunststoffabfälle, deren Verwertung in der Vergangenheit nur schwer möglich war: Nicht nur Eimer, Wannen, Rasengittersteine oder Müllbeutel lassen sich in hoher Qualität daraus formen, auch Abfallbehälter können aus den hochwertigen Typgranulaten der FVH, in Kombination mit Mahlgütern, hergestellt werden.

Zentek – Lobbe schließt den Kreislauf

Lobbe ist größter Anteilseigner der Zentek, die gemeinsam mit zehn weiteren Anbietern das Duale System in Deutschland abbildet und von der Zentralen Stelle der Bundesregierung erfasst ist. Zentek lizenziert Verpackungen vor dem Inverkehrbringen, sammelt Leichtverpackungen, Glas, Papier, Pappe, Kartons (PPK) aus privaten Haushalten und bietet Dienstleistungen für gewerbliche Kunststoffabfälle und deren Entsorgung an. Zentek liegt bundesweit im oberen Drittel bei der Sammlung von PPK, Glas und LVP. Als eines von nur wenigen Unternehmen in Deutschland verfügt Lobbe über einen kompletten Kunststoffkreislauf durch eigene Tätigkeitsfelder und Beteiligungen: angefangen bei der Sammlung und dem Sortieren der Leichtverpackungen in Kunststofffraktionen über die Aufbereitung zu Typgranulaten und durch Kooperation mit dem Partner SSI Schäfer bis hin zur Produktion von Abfallbehältern aus Rezyklaten. „Wir sind eines der wenigen Unternehmen in Deutschland, die einen derart vollständigen Stoffkreislauf abbilden können“, merkt Michael Wieczorek mit einem gewissen Stolz an.

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