Insgesamt 39 Meter im Durchmesser
hat der Tank, in dem BASF Ludwigshafen
Naphta lagert. Das Rohbenzin ist einer
der wichtigsten Rohstoffe in der Petrochemie. Der
Tank, umgeben von einem Betonmantel und zugänglich
über zwei Mannlöcher, die lediglich 60 Zentimeter
Durchmesser aufweisen, musste im Frühjahr 2021
für Wartungsarbeiten entleert und gereinigt werden.
Lobbe Industrieservice plante und koordinierte das
Projekt und setzte zum wiederholten Mal auf die
bewährte Zusammenarbeit mit ST-Cleaning.
Die flüssigen Reste sollten aufgesaugt werden, eine
Wasserhöchstdruckreinigung mit dem Roboter war
nicht vorgesehen. Das hat den Hintergrund, dass sich
durch das zusätzliche Wasser bei einer HD-Reinigung
auch das Volumen der Produktionsreste vergrößert
und so eine höhere Menge an zu entsorgendem Material
anfällt. Für die automatisierte Absaugung baute
das Kooperationsteam so einiges an Equipment direkt
vor dem Tank auf. Eine Brennkammer für das Abfackeln
der Naphta-Ausgasungen, den Steuerungscontainer
für den Tankroboter und die Saugfahrzeuge
von Lobbe.
Nach seinem Einsatz wird der
Tankroboter gründlich gereinigt.
Nach der Freimessung des Tanks hat das Team an einem geöffneten Mannloch einen Flansch installiert, von dem aus per Unterdruck die Gase abgesaugt werden, die zur Brennkammer geleitet wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde im zweiten Schritt der vormontierte Tankroboter von ST Cleaning in den Tank eingebracht. Dazu hob ein Kran den Roboter zunächst in den Ringraum auf die vor dem Mannloch aufgebaute Arbeitsbühne. Von hier aus rollte der Roboter über eine Rampe ins Tankinnere.
Die Bewegungen des Roboters werden von außen in der Schaltzentrale per Joystick gesteuert – und das jederzeit unter Sichtkontrolle. Fahrtrichtung und Geschwindigkeit lassen sich hier stufenlos einstellen. Die vom Roboter aufgesaugten Produktreste wurden direkt in den Industriesaugzug von Lobbe geleitet, während die gasförmigen Ausdünstungen in die Fackeleinheit geleitet und sofort verbrannt wurden. Eine kleine Überraschung wartete auf das Lobbe- Team: Genau in der Mitte des Tanks verlaufen mehrere Rohrleitungen, die nicht bekannt waren – denn eine Konstruktionszeichnung des 50 Jahre alten Behälters lag nicht vor.
Aus diesem Grund montierte das Team vor Ort in Absprache mit dem Auftraggeber dann doch eine HD-Lanze, um die übrigen Produktreste auszuspülen. Durch die Entleerung des Tanks vor dem Start der Arbeiten ruhte das Schwimmdach auf den rund 100 Stützen auf zwei Metern Höhe. Nach Abschluss der Feinreinigung im Tankinneren wird in einem weiteren Arbeitsauftrag auch das Dach noch von Lobbe entschichtet und dazu die bleihaltige Farbe separiert werden. Mit insgesamt sieben Mitarbeitern im Zweischichtbetrieb, einem Sattelsaugwagen und einer Wasserringpumpe konnte Lobbe diesen automatisierten Reinigungsauftrag innerhalb von einer Woche zur vollsten Zufriedenheit des Kunden abschließen.