Der Green Deal

Kurs auf Kreislaufwirtschaft

Bereits im vergangenen Jahr wurden die Grundzüge des „Green Deal“ publik; 2020 folgten inhaltliche Details. Auch für 2021 stehen einige Maßnahmen auf der Agenda. Was dieses EU-weite Vorhaben zur deutlichen Reduzierung von CO2-Emmissionen für die Kreislaufwirtschaft bedeutet, skizziert Michael Wieczorek in seiner Funktion als Geschäftsführer der Lobbe Entsorgung West und Landessprecher des BDE-Regionalverband West.

MW Green Deal

Was bedeutet der Green Deal konkret?

Bis 2050 soll Europa klimaneutral sein. Mit dem „Green Deal“ hat die Europäische Kommission ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das dieses Ziel verfolgt. Konkrete Ansätze fördern eine „stärker kreislauforientierte Wirtschaft“ und setzen auf „nachhaltigere Produkte“. Den Akteuren der Kreislaufwirtschaft kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Denn mit der Erfassung und Aufbereitung von Wertstoffen bilden sie die Grundlage für einen geschlossenen Produktkreislauf.

Welche zentralen Punkte stehen für die Entsorgungsbranche im Vordergrund?

Das Recycling rückt durch den Green Deal immer weiter in den Fokus und wird auch für Unternehmen außerhalb der Kreislaufwirtschaft immer relevanter. Dazu gehört zum Beispiel der systematische Einsatz von Rezyklaten, um Primärrohstoffe, deren CO2-Bilanz deutlich schlechter ausfällt, zu ersetzen. Die hierzu erforderlichen Weichenstellungen muss hierbei vor allem der Gesetzgeber schaffen, wenn zukünftig ökologische Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Klimaschutz von primärer Bedeutung sein sollen. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestanteils in Produkten wäre ein wichtiges und sinnvolles Signal. Aber auch die umweltfreundliche Beschaffung durch die öffentliche Hand bietet enormes Potenzial. Mit einem Volumen von etwa 350 Milliarden Euro pro Jahr ist dieses Segment in keinem Fall zu vernachlässigen. Oft entscheidet ausschließlich der Preis über den Zuschlag, ökologische Kriterien finden nahezu keine Berücksichtigung.

Welche Bedeutung hat der Green Deal für die Entsorgungsbranche?

Für die gesamte Branche kann der Green Deal ein Quantensprung sein. Nicht zuletzt, weil die Rückführung der Wertstoffe in den Kreislauf von ihr getragen wird. Ein Beispiel aus der Praxis bilden schon jetzt die Leichtverpackungen aus den privaten Haushalten.

Wie geht der Prozess im Einzelnen vonstatten?

Nach der Erfassung werden die Leichtverpackungen in den Sortieranlagen für die Verwertung vorbereitet. Dafür werden die einzelnen Stoffgruppen nach strengen Vorgaben und Spezifikationen separiert. In den Verwertungsanlagen greifen dann unterschiedliche Verfahren. Im Fall der Kunststoffe werden die sortenreinen Materialien nachselektiert, intensiv gereinigt, eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Die hochwertigen Rezyklate kommen in den unterschiedlichsten Produkten zum Einsatz. Dabei können die Kunden unserer Verwertungsanlage in Schwerin bei Verwendung unserer Granulate ihre Produkte mit dem Blauen Engel siegeln.

Wird dabei nicht auch viel Energie verbraucht und CO2 ausgestoßen?

Die gesamte deutsche Kreislaufwirtschaft hat in den letzten Jahren viel bewegt und zu einer beachtlichen CO2-Einsparung beigetragen. Wir sprechen hier laut Umweltbundesamt von CO2-Äquivalenten in Höhe von 56 Millionen Tonnen. Und das innerhalb von 20 Jahren. Dieser Blick zurück macht deutlich, welche Herausforderungen und Potentiale zugleich in den nächsten 30 Jahren zu meistern und zu heben sind.

Was tut Lobbe, um CO2-Emissionen zu sparen?

Wir investieren kontinuierlich in moderne und umweltfreundliche Technik. Das gilt für unsere Fahrzeuge wie für unsere Maschinen und Anlagen. Außerdem prüfen wir regelmäßig unsere betrieblichen Abläufe. Sowohl unsere Sortieranlagen in Iserlohn und Gernsheim als auch die Verwertungsanlage in Schwerin verfügen über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem. Darüber hinaus schulen wir unsere Fahrzeugführer auf eine kraftstoffreduzierte Fahrweise. Immer weniger CO2 zu emittieren ist der Anspruch, an dem wir uns in Zukunft messen lassen müssen und wollen. Im Übrigen prüfen und planen wir weitere Projekte zur Herstellung von Rezyklaten.

Unser erklärtes Ziel ist, einen maßgeblichen Beitrag für die deutsche und europäische Kreislaufwirtschaft im zuvor skizzierten Sinne zu leisten. Hierdurch manifestieren wir unseren Anspruch, für unsere nachfolgenden Generationen einen klimaneutraleren und ressourcenschonenderen Lebensraum mitzugestalten.

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